Johannesbund e. V.
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56599 Leutesdorf
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Die Missionare vom heiligen Johannes dem Täufer (lat.: Missionarii Sancti Ioannis, Ordenskürzel: MSJ) sind eine klerikale Kongregation bischöflichen Rechts. Gegründet von Pfarrer Johannes Maria Haw.
Johannes Haw wurde am 26. Mai 1871 in Schweich an der Mosel geboren. Nach dem Studium der Theologie wurde er am 30. März 1895 wurde er im Trierer Dom zum Priester geweiht.
Während seiner Tätigkeit als Pfarrer lernte er die Not der Familien kennen, die die Abhängigkeit vom Alkohol mit sich brachte. Diese Eindrücke und Erfahrungen bestimmten seinen weiteren Lebensweg.
Er setzte nun seine ganze Kraft und Begabung ein, für die Mäßigkeit und für die Enthaltung von alkoholischen Getränken, vor allem vom Schnaps, zu werben. So wurde Johannes Haw mit vielen Mitstreitern zu einem der führenden Köpfe in der Antialkohol- und Mäßigkeitsbewegung in Deutschland. Der Bischof ernannte ihn zum Bistumsbeauftragten des Mäßigkeitsbundes mit der Geschäftsstelle in Trier. Kurz danach wurde Johannes Haw der Leiter dieser Bewegung für ganz Deutschland. Sein besonderes Anliegen war, daß die von der Alkoholabhängigkeit betroffenen Menschen nicht nur eine fachliche Beratung, Begleitung und Aufklärung bekamen, sondern auch eine Stütze im Glauben erfuhren.
Um für dieses Anliegen eines echten Seelsorgers frei zu sein, löste er sich allmählich aus den verschiedenen Verantwortungen in den Vereinen der Antialkoholbewegung und verwirklichte sein Konzept in der Gründung des "Johannesbundes", einer neuen "geistlichen Vereinigung". Am 15. Oktober 1919 schlossen sich in Leutesdorf die ersten Mitglieder aus der Mäßigkeitsbewegung und dem "Kreuzbündnis" zu dieser neuen Vereinigung zusammen. Johannes Haw hatte sich schon 1912 in Leutesdorf niedergelassen und dort ein Haus für Gruppen von Alkoholabhängigen und -gefährdeten erworben. Diesen Gruppen gab er zum ersten Mal Exerzitien ("Geistliche Übungen"). Die Menschen sollten auch eine Stütze im Glauben haben, um der Abhängigkeit und der Neigung zum Alkohol widerstehen zu können.
Aus dieser ersten Vereinigung wuchsen zwei Ordensgemeinschaften hervor, die heute noch die Kerngemeinschaften des Johannesbundes bilden: die Ordensgemeinschaft der Johannesschwestern von Maria Königin und die Gemeinschaft der Missionare vom heiligen Johannes dem Täufer. Beide haben ihren Sitz in Leutesdorf und arbeiten in der Betreuung von Wohnungslosen (Obdachlose und entlassene Strafgefangene), in Altenheimen, in Sozialdiensten, in der Glaubensverkündigung vor allem mit Zeitschriften und mit Kleinschriften, die durch die "Katholische Schriften-Mission" in Leutesdorf in ganz Deutschland große Verbreitung finden.
Am 28. Oktober 1949 ist Pater Johannes Maria Haw in Leutesdorf gestorben und liegt dort in einer Gruft der Ölbergskapelle gegenüber der Wallfahrtskirche Heiligkreuz begraben. Inzwischen haben die Ordensgemeinschaften und der Johannesbund ihre Tätigkeit über Deutschland hinaus ausgedehnt. Sie leben und wirken in Portugal, in Mosambik (Ostafrika) und vor allem in Indien.