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Mariahilfkapelle Rheinbrohl

Lage:

Maria Hilf Straße/Ecke Friedrich Ebert Straße

56596 Rheinbrohl

Rosenkranzgebet freitags 16:30 Uhr

(nur in den Sommermonaten)

Die Kapelle ist in der Regel geöffnet.

Seit Mitte des 18. Jahrhunderts stand auf freiem Feld bei einer steinernen Rastbank ein Bildstock, den man 1868 für eine alte Marienstaue in Kapellenform erneuerte. Dieser wurde von Fräulein Gertrud Roos betreut, war aber 1871 wieder baufällig. Sie ergriff die Initiative um dem Gnadenbild eine würdige und dauerhafte Unterbringung zu schaffen. Mit Gesinnungsfreunden gelang es sogar eine Bürgerinitiative zu gründen. Am 2. Juli 1871, dem Fest Maria Heimsuchung wurde der Grundstein für die Kapelle gelegt. Am 2. Juli 1874, wiederum am Fest Maria Heimsuchung wurde die Kapelle dann eingesegnet.

Die Kapelle ist ein einschiffiger Bau im neugotischen Stil mit 5/8 Abschluß. Die äußeren Abmessungen betragen 9x6 Meter.

Das unverputzte Bruchsteinmauerwerk aus heimischen Brüchen wird durch äußere Strebepfeiler gehalten. Der Innenraum besteht aus zwei Jochen mit einfachen Kreuzgratgewölben.

Der einfache Altar in spätgotischer Form wurde aus Teilen unterschiedlicher Altäre gebaut.

Die Fenster des Chores wurden 1956 von den Linzer Künstlern Edith und Günther Oellers geschaffen. Sie weisen auf die drei Geheimnisse des Rosenkranzes hin. Rechts, „Der uns den Heiligen Geist gesandt hat“, links „Der Dich, O Jungfrau in den Himmel aufgenommen hat“ und im Rundfenster über dem Altar, „Der Dich, O Jungfrau im Himmel gekrönt hat“.

Die Statue, eine gotische Madonna, stammt vom Ende des 14. Jahrhunderts. Ihre Herkunft ist unbekannt. Sie ist der Zeit der schönen Madonnen in typtischer S-Form zuzuordnen. Der aus Eichenholz geschnitzte Körper mißt 92 cm und ist innen hohl. Im Hohlraum befinden sich Reliquien in Form von Schädelknochen. Die Figur stammt wohl ursprünglich aus der alten Pfarrkirche St. Suitbertus, wie aus dem Kircheninventar hervorgeht, wo sie 1829 erfaßt wurde. Die dort eingetragenen Merkmale treffen voll auf die Madonna in der Maria Hilf Kapelle zu.

Während der Reformationszeit, etwa 1582, wurde die Figur stark beschädigt und sollte verbrannt werden. 30 Jahre später tauchte sie jedoch wieder auf. Um die irreparablen Schäden zu verdecken wurden Maria und Kind bekleidet.

In der neu erbauten Pfarrkirche (1852-1856) sollte die Madonna nicht mehr aufgestellt werden. Die Verehrer der alten Madonnenfigur erwirkten einen neuen Aufstellungsort in dem dafür hergerichteten alten Bildstock.

Die Maria Hilf Kapelle befindet sich im Eigentum der Ortsgemeinde Rheinbrohl, wird seit jeher von ehrenamtlichen Personen und nur aus Spendengeldern erhalten.

Eine komplette Sanierung wurde 2008 durchgeführt.